Die Behörden in Europa haben keine Infos, was mit etwa 50.000 Kindern und Jugendlichen passiert ist, die ohne Begleitung auf der Flucht waren und zwischen 2021 und 2023 in Europa angekommen sind. Das berichtet das Journalisten-Netzwerk "Lost in Europe", zu dem auch Reporter der ARD gehören.
Die Journalisten sagen, dass die unbegleiteten Geflüchteten schon in sogenannter staatlicher Obhut waren. Aber jetzt gelten sie als vermisst. Alleine in Österreich und Italien sind den Angaben nach jeweils rund 20.000 Kinder und Jugendliche verschwunden.
💡 In Deutschland werden nach Angaben des BKA rund 2.000 minderjährige Geflüchtete gesucht.
Das könnte passiert sein
Manche Minderjährige hauen laut dem Bericht aus ihrer Betreuungseinrichtung ab, weil sie zum Beispiel in eine andere Stadt oder ein anderes Land wollen. Aber: Experten befürchten, dass ein Teil der Vermissten auch Opfer von Ausbeutung, Menschenhandel und sexueller Gewalt geworden ist.
Was soll sich jetzt ändern?
Eine EU-Reform soll dafür sorgen, dass minderjährige Geflüchtete in der EU besser registriert und betreut werden. Wie das umgesetzt werden kann, besprechen die EU-Innenminister heute bei einem Treffen im belgischen Gent. Über die neuen Regeln soll im Mai dann abgestimmt werden.
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